© www.hgeiss.de Vom Leben der Echraner Über Gesundheit Unser Körper ist das Ergebnis einer langen
Evolution und so geradezu ein Wunder an Anpassungs- und Widerstandsfähigkeit.
Unser Körper verträgt nicht nur ein vernünftiges Maß an Belastung, sondern
braucht diese zu seiner Gesunderhaltung. Es wäre ein verhängnisvoller
Fehlschluss, würden sich Menschen in allem schonen, um ja nicht zu
verschleißen. Von schädlichen einseitigen Belastungen abgesehen gilt, dass
uns gerade ständige Übung leistungsstark erhält. Die meisten Krankheiten
entstehen nicht durch den vernünftigen Gebrauch von Kopf und Körper, sondern
durch den Nichtgebrauch. Wer rastet, der rostet! Dieses Sprichwort gilt für
die Muskeln, die bekanntlich unter einem Gipsverband schnell an Masse
verlieren, ebenso für die Gelenke, deren Schäden in den seltensten Fällen von
Abnutzung kommen. Es ist gültig für die Knochen, die Zähne und auch für die
Funktionsfähigkeit des Gehirns. Der Körper baut überall dort Masse und
Kompetenz ab, wo sie nicht gebraucht wird. Wer sich nicht bewegt und belastet,
dessen Knochen verlieren Substanz und damit Festigkeit und Härte. Gleiches
gilt für die Zähne, nichts hält sie so gesund wie reichliches Beissen und
Kauen. Die denaturierte Zivilisationskost entmineralisiert sie zudem durch
Säuren von außen und innen. Unser Körper kann viel leichter einen
Mangel von Speisen verkraften, als ein Zuviel davon, denn er versteht es aus
dem Vorhandenen noch das Letzte herauszuholen. Doch mit Überfluss über
längere Zeit, kann er nicht umgehen und erkrankt. Auch wenn intellektuelle
Leistungsfähigkeit nur bedingt von der Hirnmasse abhängt, so sollte es doch
zu denken geben, dass Haustiere um etwa ein Drittel weniger Hirn haben als
ihre wildlebenden Artgenossen, weil sie sich um ihr Überleben nicht kümmern
müssen. Da sich die Natur keinen überflüssigen Ballast leistet, baut sie die
überflüssige Hirnmasse ab. Ob beim bequemen, gedankenfaulen Menschen nun auch
ein Masseverlust stattfindet oder nur die Schaltungen und
Zugriffsmöglichkeiten "einrosten“ ist unwesentlich. Die Erfahrung lehrt: Wer
sein Gehirn nicht dauernd fordert, wird geistig träge. Bei alten Menschen,
die in Heime kommen und sich um nichts mehr kümmern müssen, vielleicht auch
noch durch ein körperliches Gebrechen in ihren Kontakten eingeschränkt werden,
ist schnell ein deutlicher geistiger Verfall festzustellen. Nur wer Körper
und Kopf ausreichend beschäftigt, hält sich gesund und leistungsfähig. Man
übt seinen Körper auch für den Geist und diesen für den Körper. Und auch
Klugheit wächst nicht auf Sattheit, diese macht nur träge, nur die Not macht
wendig. Weil dies so ist, sind viele euerer
Krankheiten eine Folge euerer kranken Lebens und Arbeitsbedingungen. Selbst
wenn durch Verbesserung von Hygiene und Ernährung, durch den Einsatz von
bakterientötenden und entzündungshemmenden Arzneien und die technischen
Verbesserungen von Diagnose- und Operationstechniken euere durchschnittliche
Lebenserwartung gestiegen ist, wird doch niemand in diesem Zusammenhang
ernsthaft von Gesundheit sprechen wollen, denn die Menschen sind kränker denn
je. Im übrigen ist die höhere Lebenserwartung vor allem eine Folge der
Senkung der Kindersterblichkeit. Auch wenn viele der alten Seuchen besiegt
zu sein scheinen - die moderne Zivilisation hat für jeden Hydrakopf, den sie
beseitigte, eine Vielzahl neuer erzeugt. Ganze Wirtschaftszweige leben von den
Krankheiten der Menschen und es wäre eine wirtschaftliche Katastrophe
könnten euere Ärzte statt der Krankheitssymptome die Ursachen der Leiden
bekämpfen! |